Straßenbahn: für oder gegen?

  • Die Elektrische... 129

    1. ... ist eine Bereicherung für den ÖPNV einer jeden Stadt (100) 78%
    2. ... sollte nur in Städten bis zu einer gewissen Größe eigesetzt werden (18) 14%
    3. ... ist ein veraltetes Transportmittel und gehört abgeschafft (11) 9%

    Straßenbahn: für oder gegen?

    Im Berliner Forum hatten wir die Diskussion ob die Straßenbahn immernoch ein zeitgemäßes Massentransportmittel ist oder ein Relikt vergangener Tage. Ist die Tram nun die saubere, sichere Alternative zum Bus oder ein unflexibler Gefahrenfaktor im Straßenverkehr. Eure Meinung.

  • Straßenbahn isne tolle Sache für kürzere Strecken. Ich fahre lieber Tram als U bahn (OK nicht gerade bei 35Grad) weil man nebenbei so schön kucken kann...(nehme auch gerne mal 5 -10 Min längere Fahrtstrecke auf mich)...

  • Stuttgart: Letzte Straßenbahn fährt Ende 2007

    Paßt gerade:


    Letzte Straßenbahn fährt Ende 2007

    Stuttgart – Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) läutet das Ende der Straßenbahn-Ära ein. Am 5. September sollen die Bauarbeiten für die Stadtbahnlinie 15 starten. Sie wird Ende 2007 vom Fernsehturm bis nach Zuffenhausen und später bis Stammheim fahren. Der Streckenbau kostet rund 125 Millionen Euro. Der Betrieb ist jährlich rund 3,8 Millionen Euro billiger als der mit den alten Straßenbahnwagen. Die 22 letzten der ehemals 350 in Esslingen gebauten Einheiten sind inzwischen mindestens 40 Jahre alt.


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachric…tn/page/detail.php/948535



    In Stuttgart geht der meterspurige Straßenbahnbetrieb seinem Ende entgegen, wird abgelöst durch die normalspurige Stadtbahn.

  • Stuttgart macht schon einiges falsch um sein Stadtbild zu zerstören.


    Erst das abreissen von historischer Bebauung und dann sowas tz

  • Es ist aus betriebswirtschaftlichen Gründen aber durchaus nachvollziehbar auf ein System, das nur noch eine einzige Linie umfasst, zu verzichten.

  • Muenchen sollte dieses Jahr oder Anfang 2006 mit dem Bau einer neuen Strassenbahnlinie anfangen....Fuer bestehende Linien gibt es auch einen weiteren ausbauplan. Strassenbahnen finde ich cool....nur das Design der Dinger ist in Muenchen nicht wirklich gut, wie ich finde.

  • Die Straßenbahn füllt die Lücke zwischen Bussen und der Stadtbahn bzw. U-Bahn. So gesehen kann es je nach Verkehrssituation durchaus Sinn machen eine Straßenbahn zu haben. Großsstädte wie München können so bei jeder neuen Strecke abwägen ob die zu erwartenden Fahrgastzahlen eine U-Bahn rechtfertigen oder ob die Straßenbahn bzw. der Bus ausreicht.

  • Es ist aus betriebswirtschaftlichen Gründen aber durchaus nachvollziehbar auf ein System, das nur noch eine einzige Linie umfasst, zu verzichten.


    Nicht nur das. Die alten Wagen sind auch irgendwann alle. Daneben ist es auch eine Konfortfrage.


    Nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich ist, daß die meterspurige Museumslinie mit alten Wagen vom Fernsehturm bis Bad Cannstatt bestehen bleibt. Sie fährt zum Großteil auf der besagten 15er Linie. Es werden also Dreischienengleise verlegt.

  • Da, wo es bereits (bzw. immer noch) bestehende Straßenbahnlinien gibt, kann man über einen Ausbau nachdenken. Im Fall Hamburg aber, wo sie schon lange abgeschafft ist, sollte man sie nicht wieder einführen, da zu kostspielig. Die gesamte Infrastruktur für dieses Transportmittel müsste erst wieder neu errichtet werden, während es bei U- und S-Bahn im wesentlichen "nur" Streckenneubau und leichte Aufstockung des Fuhrparks wäre. Durchgängige Extra-Busspuren auf den am stärksten belasteten Buslinien sollten ausreichen.

  • also eines mal vorweg: ich hasse straßenbahnen wie die pest!.......in berlin verbindet man straßenbahnen mit osten=DDR...im goldenen westteil gibt es sowas nämlich nicht.....:)


    und was bitteschön soll denn der vorteil der straßenbahn sein?....die dinger stehen genauso im stau wie bus oder auto, haben sogar noch den vorteil das sie an die schienen gebunden sind und nicht im gegensatz zum bus ausweichen können. Und wenn die straßenbahn eigene fahrspuren bekommt, dann verschwinden dafür fahrspuren für die autos.....na toll!.....dadurch entsteht dann noch mehr stau......hinzu kommt die verschandelung der stadt weil überall diese dämlichen strippen in der luft rumhängen....serh schick, wirklich! Abgesehen davon sind straßenbahnen aus zwei gründen gefährlich: sie sind viel zu leise und dadurch muss man als fußgänger höllisch aufpassen das man nicht umgefahren wird.......ein weiteres problem sind die schienen auf der strasse die sich bei regen wie glatteis verhalten!.....noch keine schlechte erfahrung gemacht?.....mindestens als radfahrer sollte man sich dieser gefahr bewußt sein....und als pkwfahrer kann man ja mal versuchen auf den schienen zu bremsen....na hut ab! weg damit!
    U-bahn rules!

  • U-Bahn und Tram können schwerlich verglichen werden. Eine U-Bahn hat rund alle 2-3 Kilometer einen Bahnhof, während die Tram mehrfach zwischen zwei U-Bahnhöfen hält. Ferner ist eine U-Bahn natürlich wesentlich teurer. Eine U-Bahn lohnt sich auch nur bei regelmäßig außerordentlich hohem Fahrgastaufkommen. Und muss durch Omnibusse oder eben Tram ergänzt werden, um das Netz zu schließen.


    Auf durchgängig stark frequentierten Strecken ist die Tram umweltfreundlicher, schneller und langfristig wirtschaftlicher als Omnibusse. Und nur mit Omnibussen kann sie verglichen werden. Omnibusse sind entgegen der Tram dort im Vorteil, wo das Fahrgastaufkommen unregelmäßig oder allgemein niedrig ist. Das die Tram übrigens auch im dörflichen Umfeld funktionieren kann, zeigt die OEG, die im Rhein-Neckar-Raum verkehrt.


    Das die Tram sonderlich gefährlich wäre, weil Autos auf den Gleisen ausrutschen oder weil sie gar unschuldige Passanten zermalmen, ist nun wirklich blanker Unsinn. Für die Anbringung des Fahrdrahtes gibt es übrigens viele Möglichkeiten.


    Z.B. hier in Berlin verkehren Omnibusse, Tram, U- und S-Bahnen. Alle Systeme haben ihre Stärken und Schwächen und müssen demgemäß eingesetzt werden. Die Tram ist also auch keine Prinzipfrage.

  • Ich kann aus Nostalgiegründen eine gewisse Begeisterung für dieses Transportmittel durchaus verstehen - aber so richtig zeitgemäß ist es imo nicht. Und schon gar nicht verstehen kann ich dieses ewige Hin- und Her wie es in München gemacht wird/wurde.


    Erst werden Linien stillgelget, die Fahrdrährte abgebaut, die Gleise rausgerissen oder zugeteert, dann mit viel Aufwand wieder in Betrieb genommen. Was da an Steuergeldern verschleudert wird, geht auf keine Kuhhaut mehr.


    Ich frag mich warum man bei uns nicht, wie in anderen Ländern, wenn man schon ein "abgasfreies" Verkehrsmittel in der Stadt haben will, nicht auf O-Busse ausweicht.


    Damit hätte man den Vorteil, dass die Abgaserzeugung aus dem Ballungsraum ins Kraftwerk verlagert wird (gesamtumweltpolitisch natürlich ebenso fragwürdig wie die Strassenbahn oder E-Loks), ist leiser als der Bus mit dem Dieselmotor und hat aber gleichzeitig den Vorteil, dass man nicht schienengebunden ist.


    Bei diesem Thema fällt mir immer der Witz mit dem "kloan Maxxl" ein, der mit'm Radl auf'm Tramgleis langsam vor der wie wild bimmelnden Strassenbahn herfährt und. als ihn der wütende Tramfahrer an der Ampel anpflaumt, "sog amoi, kloaner, konnst net vom Gleis obi geh", antwortet:


    "I scho, obba Du ned!"

  • Der O-Bus wird m.E. keine langfristige Perspektive haben, da neue Antriebe (Gas und zukünftig wohl auch Wasserstoff) das praktisch gleiche Ergebnis ohne Fahrdraht erzielen.


    In eine Tram passen meistens mehr Passagiere als in einen Bus oder O-Bus. Zudem können häufig mehrere Züge zusammengekoppelt oder Beiwagen dazugenommen werden. Und fährt die Tram auf eigener Trasse, kann sie in enger Folge fahren und sogar die Signale selber schalten, sich also Vorfahrt verschaffen. Es sind zwei verschiedene Verkehrsmittel mit verschiedenen Möglichkeiten. Und spätestens bei der Stadtbahn wird der Unterschied zum O-Bus wohl sehr auffallend.


    Ich verstehe wirklich nicht, warum hier einige die Tram veraltet finden. Sie hat wie jedes Verkehrsmittel Vor- und Nachteile und muss dort eingesetzt werden, wo es Sinn macht.


    Die Rhein-Haardtbahn z.B. betreibt stolze 40 Meter lange Züge mit über 100 Sitzplätzen. Da kann wohl kein Bus mithalten.

  • Bin jetzt einigermaßen überrascht. Hätte gedacht, das die Abstimmung eher zu ungunsten der Straßenbahn ausfällt....hmmm. komisch. kann ich echt kaum verstehen. :confused:;)

  • Manuel, in Bezug auf die künftig geänderten Antriebstechniken in Bezug auf Busse hast Du sicherlich recht!


    Was allerdings die eigene Trasse der Tram und das Schalten von Signalen anbetrifft - dies geht auch bei Bussen. So wurden beispielsweise in München ursprüngliche Trambahntrassen geteert und werden nun als "Schnellspur" für Busse genutzt (i.e. Waldfriedhofstr.). Und auch diese Busse sind in der Lage, Ampeln für sich selber zu schalten.


    Nennt sich "Beschleunigung Bus und Tram". Wie sich das ganze auf den normalen Strassenverkehr auswirkt, lass ich hier mal außen vor.


    Was die Kapazitätsgrenzen bei den Bussen betrifft, so gibt es m.M. nach nur wenige Linien in Mchn., die darauf angewiesen wären. Wenn man dafür aber in den Stoßzeiten die Taktfrequenz erhöhen würde, ist mit den eingesetzten Gelenkbussen schon einiges an Passagieren wegzuschaufeln - und es wäre sozusagen als Nebeneffekt auch noch der Komfort erhöht.


    Vor Jahren sagte man in München mal: keine Stadt kann es sich leisten auf Dauer 3 Transportmittel, U-/S-Bahn, Bus und Tram, nebeneinander wirtschaftlich zu betreiben.


    Aber der Steuerzahler- und Passagier zahlts ja, wenn es nicht reicht.


    Mir reichen auf jeden Fall diese sinnlosen Gefühlsduseleien, nur weil ein "Nostalgieclub" die Tram auch weiterhin sehen will.


    Das ist jetzt, anders als es vielleicht klingt, kein generelles Statement gegen die Tram. Es mag durchaus Regionen und Städte geben, wo dieses Transportmittel seine Berechtigung hat.

  • Zitat von munich

    Mir reichen auf jeden Fall diese sinnlosen Gefühlsduseleien, nur weil ein "Nostalgieclub" die Tram auch weiterhin sehen will.


    Es fällt natürlich schon schwer, auf dem Niveau zu diskutieren. :mad:


    Ich bin sicher kein Nostalgiker und auch kein Öko. Meines Erachtens bedürfen viele Themen, und städtische Verkehrskonzepte sind so eines, einer wesentlich intensiveren Betrachtung. Ein allgemein gehaltenes Für und Wieder oder U-Bahn kontra Tram oder kontra Bus ist erheblich zu einfach.
    Ein Verkehrsmittel ist dann gut, wenn es den Anforderungen bestmöglich entspricht. Ob es dann nostalgisch anmuten mag, ist dabei vollkommen irrelevant.